· 

Sommer, Sonne, Sonnenbrand

Daran hat keiner von uns ansatzweise denken können, als unsere Trainerin Pauline die Möglichkeit offenbarte, einer Einladung zum „Fescht“ am 26. Juni in Mauersberg zu folgen. Verrückt wie wir sind, hatten wir auch blitzschnell einen 6er, der sich dafür angemeldet hat. Naja – eigentlich nicht wirklich. Gemeldet hatten wir uns mit der Illusion eine kleine Halle bespielen zu dürfen. Umso verschreckter schauten wir dann als unsere Trainerin im Abschlusstraining zugab, dass wir auf Rasen spielen würden.

(Der Schlingel von Trainer gestand wenig später, dass sie diese Information absichtlich zurückhielt...)

 

Zum Sonntag standen nun sieben von zehn angemeldeten Spielern sowie unsere Trainerin an irgendeinem Parkplatz in Freiberg und warteten darauf loszufahren. Pauline erzählte ihren anwesenden Spielern, dass zwei unserer Mitspieler wegen des Geburtstags ihrer Hamster nicht auftauchen würden und der dritte geplant habe ohne mobiles Endgerät die Strecke nach Mauersberg mit dem 9€-Ticket anzupeilen, da es ursprünglich einen Fahrermangel gab.

 

Kurz nach unserer Ankunft begann die Begrüßung. Sechs Mannschaften in unserer Altersklasse waren da. Der Spielmodus war schnell klar: Zwei Blöcke, mit je drei Mannschaften, danach Kreuz- und Platzierungsspiele.

 

In unserem Block A hatten wir das zweite und dritte Spiel – sprich im ersten durften wir pfeifen.

Unser erstes Spiel gestaltete sich nicht wirklich so, wie gewünscht: unnötige Annahmefehler und Angaben die das Netz oder alles bloß nicht das gegnerische Feld trafen...  Trotz dieser Patzer konnten wir das erste Spiel mit zwei Knappen Sätzen für uns entscheiden, wussten aber auch, dass die nächsten Spiele deutlich mehr von uns abverlangen sollten.

 

Im zweiten Spiel schwächelten wir dann jedoch erneut. Bälle wurden unpräzise geschlagen, es war nicht klar wer zum Ball geht und am schlimmsten: unser Spielverständnis entwickelte sich immer stärker zurück und so gaben wir den ersten Satz ab.

Doch plötzlich schien, im zweiten Satz, ein Schalter umgelegt: wir spielten konzentrierter, blockten schneller, schlugen härter und präziser, warfen uns auf den Boden um gelegte Bälle rauszufischen, bewegten uns wie Flummis auf unseren 81qm und sicherten uns souverän den zweiten Satz und waren somit Gruppenerster des Blocks A.

 

In der Zwischenzeit ist auch unser verlorener Sohn angereist, der im Halbfinale, aus dem Nichts, zu Höchstleistungen auflief und uns zu einem soliden 2:0 verhalf, dass wir ohne große Kritikpunkte von der Seitenlinie sicherten.

 

Unser großes Problem, im Finalspiel, war die Tatsache, dass wir unsere Gegner spielerisch nicht näher unter die Lupe nehmen konnten, da sie stets zeitgleich mit uns spielten – so mussten wir dann auf eine unangenehme Überraschung blicken, denn trotz einschüchternder Gesichter auf der anderen Seite und daraus folgende Vorsicht in den ersten Spielzügen, waren vor allem die Aufschlagserien unserer einzelnen Spieler ausschlaggebend für das Finden ins Spiel. Wir gewannen den ersten Satz und waren keineswegs auf einen Tie-Break aus, also machten wir auch im zweiten Satz kurzen Prozess und so gelang uns das erste Mal ein Finalspieleinzug sowie die Siegesplatzierung später auf dem Treppchen.

 

Zugegebener Maßen, wir hätten natürlich lieber in einer Halle auf ordentlichem Boden gespielt, aber letztendlich wäre so keine Gummibärchentüte in unsere Hände gewandert, die wir anschließend bei unserem Saisonabschluss im Hetzdorfer Freibad vernaschen hätten können.

 

 

Text: Paul Koop

Kommentar schreiben

Kommentare: 0